Karnaval
Thomas Vincent – Frankreich
DĂĽnkirchen im Karneval – die Hafenstadt im Norden Frankreichs hat sich in einen Ort ausschweifender Feste verwandelt. Seit Monaten schon haben sich alle auf die „schönste Zeit des Jahres“ gefreut. Larbi dagegen, ein junger algerischstämmiger Franzose, hat nur eines im Sinn: abzuhauen nach Marseille. Doch es kommt alles anders: Auf der StraĂźe lernt er durch Zufall Bea kennen und hilft ihr, deren betrunkenen Ehemann Christian in ihre Wohnung zu bugsieren. Bei Larbi ist es Liebe auf den ersten Blick. Als er am nächsten Tag Bea in der Stadt sucht, gerät er unfreiwillig immer mehr in den Karnevalstrubel, wird mitgerissen von dem wilden Treiben. Plötzlich steht Bea wieder vor ihm. Doch der eifersĂĽchtige Christian ist auch nicht weit…
Regisseur Thomas Vincent hat sich mit seinem Filmteam mutig in das authentische Karnevalstreiben und den unbändigen Festtaumel von Dünkirchen gestürzt. In einer aufregenden Mischung aus Fiktion und Dokumentation entsteht das Bild einer proletarischen Feierkultur, die nur auf den ersten Blick rauh und gewalttätig wirkt. Über die Dreiecksbeziehung zwischen Bea, ihrem Mann und Larbi erzählt Vincent jedoch auch von den kulturellen Gegensätzen zwischen algerisch-stämmigen und einheimischen Franzosen und wie am Ende jeder etwas vom anderen begriffen hat. Seine Seele aber besitzt der Film in der Figur der jungen Bea, gespielt von der ausgezeichneten Silvie Testud, die zäh, lebenslustig und realistisch ihr Teil Glück einfordert.
